Über uns
Der Ursprung des Vereins "Afghanische Hindus Gemeinde in Köln e.V." so wie er heute besteht, liegt mehr als 25 Jahre zurück. Genauer im Jahr 1987, als einige in Köln lebende, afghanische Hindu-Familien im Anschluss an eine Trauerfeier beschlossen, einen Verein zu gründen. Wichtigster Grund dafür war, dass das Leben der afghanischen Hindus in Köln ihrer Ansicht nach über spärliche und vereinzelte private Kontakte untereinander hinausgehen müsse. Vielmehr müsse es Ziel eines solchen Vereins sein, die Integration seiner Mitglieder in Köln und Deutschland zu fördern und ihr kulturelles und religiöses Andenken auch in ihrer neuen Heimat bestmöglich zu pflegen.
In den ersten Jahren erfolgte noch keine Eintragung des Vereins in das Vereinsregister, es war nur mehr ein eher loser Zusammenschluss einiger afghanischer Hindus aus Köln. Dieser strebte jedoch bald nach mehr Entfaltungs- und Handlungsmöglichkeiten zur Repräsentation seiner Mitglieder und seiner Religion. Folgerichtig begannen die bisherigen Mitglieder sowie weitere in Köln lebende, afghanische Hindus Anfang des Jahres mit den Planungen für die Gründung eines eingetragenen Vereins. Diese erfolgte dann schließlich im Jahr 1991, unter der Leitung von Hari Ram Hamdard, der aus Kassel stammte. Im Anschluss daran mietete der Verein in Köln-Mülheim zwei Räume zur Einrichtung des Hindu-Tempels Hari-Om Mandir zur Ausübung der religiösen Riten und Gebräuche der Vereinsmitglieder. Eine weitere Besonderheit des Hari Om Mandir ist, dass er zugleich ein Gurudwara ist, eine Gebetsstätte für Sikh, in der sich auch Bildnisse von deren Gurus befinden, neben den orthodox-hinduistischen Gottesbildern. Auch wird nach der Puja am Sonntag in unserem Tempel ein einfaches und kostenloses vegetarisches Essen (Langar) für alle Gläubigen und Besucher gereicht. Diese Sitte ist ebenfalls typisch für den Sikhismus.
Dass der Vereinszweck jedoch über die bloße Ausübung der Religion seiner Mitglieder in Köln und Deutschland hinaus gehen sollte, darüber waren sich seine Gründer und Mitglieder bereits in dieser Anfangsphase einig. Der Grundgedanke war schon damals, dass der Verein seinen Mitgliedern die bestmögliche Integration in ihrer neuen Heimat ermöglichen sollte, und zwar sowohl der älteren Generation als auch der Jüngeren, welche bereits teilweise hier in Deutschland geboren war. Besonders für Letztere war und ist es schwer, die Kultur und Sprache des eigenen Landes zu pflegen, da sie diese nie vor Ort und aus erster Hand erlebt hat. Daher bietet unser Verein Hindi-Sprachunterricht sowie den Unterricht an traditionellen Musikinstrumenten unseres Landes an, um gerade den Jüngeren unter uns die eigene Kultur und Sprache so nah wie möglich zu bringen. Denn dies ist nach unserer Auffassung eine Grundvoraussetzung dafür, auch die Kultur und Sprache unserer neuen Heimat Deutschland verstehen und schätzen zu lernen, was eine Integration erst ermöglicht. Darüber hinaus war es von Anfang an ein wichtiges Anliegen unseres Vereins, auch unseren älteren Mitgliedern die Integration in Deutschland möglichst leicht zu machen. Bei Ihnen erfolgte sie vornehmlich über den Unterricht der deutschen Sprache. Hierdurch wurde es für sie leichter, mit ihren deutschen Mitmenschen und Nachbarn zu kommunizieren und sich in der hiesigen Arbeitswelt sowie im Alltag zurechtzufinden.
Da es leider auch heute noch längst nicht in allen Ländern selbstverständlich ist, dass eine ethnische Gruppe wie die Unsere ihre Religion, Riten und Gebräuche so frei ausüben darf wie hier in der Bundesrepublik Deutschland, möchten wir unserer neuen Heimat an dieser Stelle unseren tiefen Dank aussprechen. Denn die Gründung unseres Vereins und die Integration unserer Mitglieder wurde erst durch die im Deutschen Grundgesetz fest verankerte Religionsfreiheit möglich. Dank Ihr können wir unsere eigene Kultur und Religion ungestört pflegen, was zur gegenseitigen Bereicherung unserer beider Kulturen maßgeblich beiträgt.